Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
dersnichtkann
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Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von dersnichtkann »

Hallo Wissende !

Ich hätte eine Frage bzw. gerne Eure Erfahrungen zum Thema "Kupferdraht als Fixierung der Bäume in der Schale".
Wie man ja weiss, kann ein Kupfernagel in einen Baum geschlagen, dessen Ableben oder zumindestens einen kränkelnden Baum bedeuten - hab ich zumindestens gehört.
Wie verhält sich es nun mit einem Kupferdraht zum Fixieren des Bonsais in der Schale ? Sollte man dies lieber lassen und stattdessen einen Alu-Draht verwenden ?
Gelangen durch Nässe bzw. das Gießen schädliche Kupferbestandteile in die Wurzeln und verursachen so Schaden am Baum ?
Gibt es hier Erfahrungen ?

Danke für Eure Antworten
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Thorsten1504
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo,

habe berufsbedingt hier immer ohne ende Reste an Kupferdraht rumliegen und befestige auch meine Bäume damit in der Schale.
Konnte bis jetzt noch keine negativen Auswirkungen feststellen. :)
Wenn dem so wäre dürfte man die Bäume auch nicht mit einer Kupfergießkanne gießen.

Gruß

Thorsten *wink*
dersnichtkann
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von dersnichtkann »

Daran habe ich noch gar nicht gedacht, könntest Recht haben. :)
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Thorschti
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Thorschti »

Und wo gibt es diese uminösen Kupfernägel zu kaufen, die man zum Töten von Bäumen braucht :shock:
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AlexDuerr
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von AlexDuerr »

Guten Morgen,
Dass ein Kupfernagel einen Baum töten kann gehört in den Bereich der Mythen und Sagen, das funktioniert nicht. In meine Bonsai würde ich aber trotzdem keine klopfen :-)
Kupfernägel verwendet der Dachdecker und der Spengler
Viele Grüße Alex
:-D
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abardo
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von abardo »

Hi,

Essen wird in Kupfertöpfen oder auch gerne in Eisenpfannen zubereitet. In der Patisserie ist Kupfer auch weit verbreitet. Beim Bierbrauen nimmt man sogar absichtlich Kupferbotiche.

Ich hab selbst ein paar Mame in Kupfertöpfen, giesse teilweise mit in Kupferpfannen gesammeltem Regenwasser, andere verwenden auch gerne rostige Dosen, Stahl, Beton etc. Und die halbe Bonsaigemeinde verwendet Kupfer zum Befestigen und zum Drahten der Bonsai (sogar bei Wurzeln).

Zum Befestigen ist mir Kupfer aber zu teuer und zu steif, da nehm ich sowieso lieber Alu (was eigentlich bedenklicher wäre, wenn ich mir die Diskussionen um Aluminium in Deo-Sprays so in Erinnerung rufe).
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
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camaju +
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von camaju + »

Naja, Deo-Spray wird ja für Bonsai ehr weniger verwendet. Spaß beiseite, auch mir wäre Kupferdraht zum festbinden zu starr.
Gruß Jürgen *wink*

Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.

Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
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Lindenbergi
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Lindenbergi »

Für Shohin`s verwende ich den dünnen, grünen Blumendraht. Der ist aus Eisen und verrostet mit der Zeit. Wenn die Wurzeln dann den Baum aus der Schale drücken wollen, gibt es keine Verletzungen an den Wurzeln.
Robert
Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, ist einer von ihnen überflüssig.
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Olaf_Gd
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Olaf_Gd »

Hier noch was zu, Thema Kupfernagel:
http://www.zeit.de/1999/20/199920.stimmts_kupferna.xml
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MaFis
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von MaFis »

Ich denke auch nicht, dass es schädlich ist. Aber auch nur aufgrund der geringen Menge.

Jedoch ist auch zu beachten, dass Regenwasser von unbeschichteten Kupferdächern (und Zinkdächern) als belastet gilt. Bei uns im Büro wurde vor kurzen deshalb die Forderung gestellt, dass das Regenwasser einer Vorbehandlung zu unterziehen ist, allerdings erst ab 500qm Dachfläche. Je saurer der Regen, desto mehr Metall löst sich dann. Hierzu gibt es aber natürlich auch wieder Meinungen, die das Gegenteil sagen.
“There’s nothing wrong with having a tree as a friend.” B. Ross
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Georg
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Georg »

Jeder halbwegs anständige Maltwhisky wird in Kupfer-Pot Stills gebrannt. Ich erfreue mich bester Gesundheit.
Aber mir gehts wie vielen anderen hier: Kupfer ist mir zu teuer und vor allem auch zu unflexibel für die Befestigung meines Bonsais in der Schale.
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Thorschti
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Thorschti »

Kupfer ist zwar ein Schwermetall, der Mensch braucht es jedoch als Spurenelement und zwar in vergleichsweise großen Mengen. Die Grenzwerte zb der Trinkwasserverordnung sind hier um Faktor 1000 höher als bei anderen Metallen.
Die Oxidationsschicht wirkt anders als bei Eisenrost als Schutzschicht (Siehe Jahrhundert alte Kirchendacher). Wir brauchen uns für die Bäume keine Sorgen machen, höchstens über unsere Flexibilität.
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von achim73 »

ich könnte mir vorstellen, dass der irrglaube durch die weite verbreitung des grünspans ( kupfer-II-acetat) entstanden ist.
Kupferacetat ist ein Farbpigment (Spanisches Grün) in den Farben Grün (auch Grünspan) bis Blau (in Gemisch mit Kalk und Essigsäure, es bildet sich Kupfer-Calcium-Acetat). In der Ölmalerei wurde es vor allem in der Renaissance als eines der wenigen damals erhältlichen grünen Pigmente verwendet.[4] Es ist ein wichtiges Zwischenprodukt zur Herstellung des giftigen Farbpigments Schweinfurter Grün, dient als Fungizid (pilztötendes Mittel) und ist mäßig giftig. Im Bengalischen Licht und in Feuerwerken liefert es eine grüne Flammenfärbung.
quelle: wikipedia
Gruss, Achim
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Thorschti
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von Thorschti »

Hallo Achim,
Die Hauptschwierigkeit ist es für die meisten Menschen (so meine Erfahrung) den Unterschied zwischen elementaren Metallenen, deren Zustand (Draht vs Pulver oder gar Dampf), deren Dosierung und seinen Löslichen Salzen zu unterscheiden. Wichtige Beispiele hast du genannt. Zwei weitere Beispiele:
Quecksilber ist nur sehr reaktionsträge, als flüssiges Metall wird es nicht aufgenommen. Es hat jedoch einen hohen Dampfdruck und der Dampf wird nun wiederum leicht über die Schleimhäute aufgenommen und wirken stark giftig. Bei einem kaputten Thermometer wird das Quecksilber mit Füllmaterial aufgesaugt, damit es nicht abdampft,das Metall wird aber chemisch nicht verändert.
Barium, als Salz der Salzsäure hochgiftig (Bariumchlorid) giftig, als Sulfat vollkommen ungiftig (Röntgenkontrastmittel).
Wenn wir unsere Bäume nun mit konz. Kupfersulfatlösung gießen würden, würde dies dem Baum schaden (es sei denn, du sprüht mit der vorgeschriebenen Konzentration die Blätter gegen Pilze, wie im ökologischem Landbau), ihn mit Kupferdraht die Wurzeln richten ist unbedenklich.

Gruß Thorschti
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achim73
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Re: Kupferdraht zur Fixierung in der Schale

Beitrag von achim73 »

ja,schon klar. und für die menschen in früherer zeit war es noch undurchschaubarer. alchimie, der vorläufer der modernen chemie, galt als hexen- und teufelswerk.
noch heute bekommen manche menschen diffuse ängste, wenn nur das wort "chemie" fällt.
mich interessiert halt immer, wie es wohl kulturell gesehen zu solchen hartnäckigen irrglauben gekommen ist. ;)
Gruss, Achim
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